Rezension: Alles lief gut

Franck Prevot – Alles lief gut

  • Verlag: Tintentrinker Verlag
  • Seitenzahl: 28
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Die roten Knöpfe lebten glücklich zusammen und man kann wirklich sagen alles lief gut. Doch dann tauchte plötzlich ein blauer Knopf auf und brachte alles durcheinander. Die roten Knöpfe waren sehr skeptisch, besonders als nach und nach noch mehr blaue Knöpfe auftauchten. Doch irgendwann gewöhnten sie sich an die Anwesenheit der blauen Knöpfe und alles lief wieder gut, bis ein sonderbarer Knopf auftauchte…
  • Rezension:  Die Idee des Bilderbuches gefällt mir sehr gut, die Umsetzung finde ich aber leider nicht so 100 % gelungen. Zum einen finde ich es eher ungünstig, dass die blauen Knöpfe sehr dunkel, ja fast schwarz sind und diese Farbe hat gleich immer einen negativen Beigeschmack. Zum Anderen finde ich die Worte nicht so kIndgerecht. Trotzdem bin ich mir sicher, dass dieses Bilderbuch sich sehr gut im Kindergarten und in der Grundschule einsetzten lässt, um schon mit den Kleinsten über das Andersen und die Integration zu sprechen – Aspekt des sozialen Lernens, die immer wichtiger werden.
  • Bewertung: 

Rezension: Das Gespenst von Canterville

Oscar Wilde – Das Gespenst von Canterville

  • Verlag: Headroom
  • Länge: 1 CD
  • Teil einer Reihe?: Ja, es gehört zur Reihe „mit Pauken und Trompeten“.
  • Inhalt: Das Gespenst von Canterville ist ein Klassiker von Oscar Wilde. Dieser wird hier neu vertont und von Orchester begleitet. Der amerikanische Botschafter Hiram B. Otis zieht mit seiner Familie, u.a. der Tochter Virginia, in ein Schloss, in dem es spuken soll. Die Amerikaner glauben zuerst nicht an den Spuk, und beseitigen immer schnell die Spuren. Doch dann trifft Virginia auf das traurige Gespenst und verwindet kurz darauf spurlos…
  • Rezension:  Ich kannte die Geschichte vorher nur sehr grob und mag sehr gerne Orchester-Vertonungen von Geschichten so wie z.B. auch bei „Peter und der Wolf“, daher war ich sehr neugierig auf das Hörbuch. Es war sehr spannend aber auch ziemlich düster. Die Handlung wurde durch das Orchester perfekt unterstützt. Für Kinder kann ich es trotzdem nur dann empfehlen, wenn sie nicht zu klein und „empfindlich“ sind, denn die gesamte Stimmung ist schon recht düster. Hörenswert ist das Hörbuch aber auf jeden Fall.
  • Bewertung: 

Rezension: Die Tochter des Wassermeisters

 Dietrich Schilling – Die Tochter des Wassermeisters. Ein Roman aus dem alten Kambodscha

  • Verlag:Ostasienverlag
  • Seitenzahl: 196
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Der Roman spielt in der Blütezeit des südostasiatischen Königreiches Angkor im Jahre 1200. Damals wie heute hat das Wasser in dem Gebiet eine zentrale, lebenswichtige Bedeutung für Mensch und Tier. Dämme, Kanäle und Wasserreservoirs wurden unter die Verantwortung von Wassermeistern gestellt. Nur drei sind dem König gegenüber direkt verantwortlich. Einer von ihnen, ein angesehener und überaus fähiger Mann, ist Samay, der mit seiner Frau Kaliyan und seinen drei Kindern in einer harmonischen Familie lebt. Chenda, seine jüngste zwölfjährige Tochter, liebt ihren Vater sehr und ist fasziniert von seiner Arbeit. In ihr wächst der damals für Frauen ungeheuerliche Wunsch, auch Wassermeisterin zu werden. Doch bevor sie diesen Wunsch verfolgen kann, muss sie dem Ruf des Königs gehorchen, der junge Mädchen im ganzen Land auswählt, die in seiner Tanzschule eine Ausbildung zur „himmlischen Tänzerin“ absolvieren müssen. Eine Verweigerung kommt nicht in Frage, denn Chenda will ihren Vater retten, der aufgrund eines riesigen Fischsterbens während einer großen Trockenheit in Ungnade gefallen ist. Er soll Schuld an dem Sterben haben, ohne dass man ihm einen konkreten Vorwurf machen könnte. Chenda will durch ihr Opfer- eigentlich will sie sich nicht von Familie und Freundinnen trennen- den König milde stimmen und so den Vater vor dem Gefängnis bewahren. Obwohl der Tanz ihr überraschenderweise viel Freude bereitet und sie eine besondere Begabung dafür hat, kehrt Chenda zu ihrer Familie zurück.
  • Rezension: Der Autor hat seinem Roman einen sehr persönlichen Nachtrag angefügt, der nicht nur Aufschluss gibt über die geschichtlichen und geografischen Hintergründe der Ereignisse. Er lässt den Leser auch teilhaben an seiner eigenen Faszination an den ostasiatischen Ländern, an seiner Liebe zu diesen Regionen und an seiner Neugier auf deren Kultur.
    Die Geschichte liest sich anfänglich etwas mühsam durch die fremdländischen Namen von Menschen, Tempeln und Wasserspeichern, die oft aneinandergereiht werden. Aber durch die im Anhang befindliche Liste der handelnden Personen und durch das Glossar kommt man bald ohne ständiges Nachschlagen aus. Der Leser taucht ein in eine fremde Welt, die durch eine genaue und detailreiche Schilderung zu faszinieren beginnt. Die Familienmitglieder sind sehr genau beobachtet und facettenreich beschrieben. Ihre allmählichen Wandlungen im Laufe der Geschichte sind glaubhaft. Ganz besonders wächst einem die junge Chenda ans Herz, die Erfahrungen durchlebt, die auch westlichen Mädchen in dem Alter widerfahren wie: zärtliche Bindung an die beste Freundin, eine besondere Verbundenheit mit dem Vater, innige Liebe zur Mutter, gepaart mit Fürsorglichkeit, rebellische Auflehnung gegen die herrische Großmutter , erste Liebe. Aber sie erlebt das alles in einem abenteuerlichen, manchmal bedrohlichen Lebensumfeld, und wie sie das meistert ist überaus lesenswert. Einzig die sich oft wiederholenden, spannungsheischenden Andeutungen am Ende von inhaltlichen Einheiten wie: „irgendetwas stimmte nicht“, „etwas hat sich verändert“ oder „doch in der Nacht hatte sich etwas verändert“ sind meines Erachtens überflüssig, denn dieses Fazit kann man als Leser schon selber ziehen.
    Erwähnenswert ist noch die Umschlaggestaltung, die sich wohltuend von technisch glatten, fotografisch genauen Abbildungen abhebt. Das Umschlagsbild taucht zu Beginn des ersten Kapitels noch einmal als Miniaturaquarell auf und man hätte sich im Inneren des Buches noch mehr davon gewünscht. Aber dafür gibt es anschauliche Detailfotos von Statuen und Tempelreliefs, die jeweils mit einem Zitat aus dem Romantext unterlegt sind.Fazit: Eine spannende Lektüre und eine gute Anregung, sich mit fremden Kulturen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.
  • Bewertung: