Rezension: Gösta Berling

Selma Lagerlöf – Gösta Berling 

  • Verlag : dtv
  • Seitenzahl : 551
  • Teil einer Reihe? : Nein
  • Inhalt:
    Der Pfarrer Gösta Berling lebt in Schweden, genau genommen im Värmland in den 1820ern. Er ist aber nur kurz aktiver Pfarrer, denn er wird aus seinem Amt verwiesen, da er zu oft zu sehr betrunken ist und sich dann nicht unter Kontrolle hat. Heimatlos streift er dann durchs Land und trifft auf die Majorin, die ihn zu einem ihrer Kavaliere macht. Das sind ehemalige Offiziere und verarmte Adlige, die mit ihr gemeinsam auf ihrem Gut Ekeby leben, und sich den Tag u.a. mit Kartenspielen, Musizieren und Liebesabenteuern vertreiben. An Weihnachten schließen die Kavaliere und allen voran Gösta Berling, der inzwischen zu ihrem Anführer geworden ist,  einen Pakt mit dem Teufel,in Gestalt des Bergwerksbesitzers Sintram. Sie dürfen im kommenden Jahr nicht tun, was nicht kavaliermäßig ist, insbesondere dürfen sie nichts nützliches tun, ansonsten bekommt der ihre Seelen. Falls es den Kavalieren aber gelingen sollte bekommt er die Seele der Majorin, die selbst auch schon einen Handel mit ihm abgeschlossen hat. Im darauf folgenden Jahr erlebt er viele interessante Dinge und begegnet vielen Menschen und man erfährt viel über die Verstrickungen des Lebens. Währenddessen verliebt er sich auch insgesamt dreimal und denkt über sich selbst nach.
  • Rezension:
    Das Buch von Selma Lagerlöf ist beindruckend, aber, wie ich finde, schwer zu lesen. Ich musste während des Lesens immer mal wieder längere Pausen machen, um über das Gelesene nachzudenken, dass sprachlich nicht ganz einfach ist, aber auch inhaltlich eher „schwere Kost“ ist. Dies liegt sicher zu einem großen Teil an der Zeit, zu der es geschrieben worden ist, aber auch daran, dass es sich teilweise um einzelne Episoden handelt und man dem roten Faden der Geschichte so nicht immer folgen kann. Andererseits machen diese Details einzelner Charaktere und Rückblenden aus deren Leben, das Buch auch aus und verleihen ihm seinen besonderen Reiz. Der Leser bekommt einen, wie ich denke, guten Einblick in die damaligen Verhältnisse in Värmland.  Er lernt  verschiedene, mehr- perspektivische Charaktere kennen, denen Gösta Berling begegnet und erfährt so sehr detailliert wie sich Einzelschicksale zu einem großen Ganzen verweben und wie es den Einzelnen dabei ergeht und was ihre Beweggründe sind. Dabei geht es häufig um Macht, Liebe und Rache. Deswegen könnte man auch sagen, dass es sich bei Gösta Berling um eine Liebesgeschichte handelt, genau genommen sogar um drei und es ist teilweise wirklich rührend, wie er über die Frauen und sich selbst denkt. Allgemein macht das Buch deutlich, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint und daß das Leben aus vielen komplexen Verstrickungen besteht und (Fehl-)Entscheidungen von Einzelnen große Auswirkungen auf das Leben Anderer haben.
    Vielen Dank an den dtv-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
  • Bewertung: 
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Über Stephi

Mein Name ist Stephi Hermann, ich bin Mama von zwei wundervollen Kindern , komme aus Hamburg, bin 40 Jahre alt und liebe Bücher über alles :-). Am liebsten lese ich sie gemütlich in meiner Hängematte in der Sonne oder mit leckerer Schokolade auf dem Sofa. Dabei mag ich es, wenn mich die Bücher in immer neue Welten entführen, egal ob sie in der echten Welt oder in der Phantasie spielen, sie eher romantisch sind oder mir beim Lesen eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Die Mischung macht´s. Deshalb lese ich nicht nur Bücher für Erwachsene, sondern sehr gerne auch Bücher für Jugendliche und Kinder.

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